GS Tour 2015 Cornwall Reisezeit September Navigation Garmin Zumo 550 Fotoausrüstung Pentax K5 / Pentax Zommobjektiv 18-135 mm / Pentax Fisheye / Tamron 18-50 2,8 Nachdem in 2014 unsere geplante Englandtour ausgefallen war musste diese in 2015 nachgeholt werden. Das Ziel war schnell klar Cornwall . Der erste Treffpunkt Hoek van Holland Fährterminal. Meine Anreise sollte mich entlang der belgisch/holländischen Küste nach Hoek van Holland führen. Es kam allerdings etwas anders. Am Samstagvormittag kurz nach dem Start in Wuppertal verabschiedete sich mal wieder mein Navi. Das Zumo 550 hat mich bei vielen Touren begleitet und immer gute Dienste geleistet nun scheint es in Technikhimmel zu sein. Alles kein Problem … der Kutscher kennt den Weg. Ich nehme die Autobahn um schnell in Richtung Belgien zu kommen. Der Himmel ist dunkel und der erste Wolkenbruch lässt nicht lange auf sich warten überflüssig zu erwähnen das ich keinen Regenkombi anhatte. Danach wechseln sich Regen und Sonnenschein immer wieder ab, allerdings reicht es meistens nicht aus das die Kleidung trocknen kann. Die Membranen meiner Kleidung halten aber das Gröbste ab. Ich entscheide mich nach einer Kaffeepause meine Route neu zu planen und reise in direkter Linie nach Hoek van Holland. Meinen Freunden die aus Berlin kommen geht es auch nicht viel besser. Sie haben auf der Anreise immer wieder Regen. Ich habe ein wenig Zeit in Hoek van Holland und schaue mir die großen Fluttore an, die dem Hinterland im Falle einer Sturmflut Schutz bieten. Danach noch zum Strand der, obwohl das Wetter kalt und windig ist, gut besucht ist. Kite-Surfer und Kite-Buggys haben ihren großen Auftritt. Die See ist aufgewühlt und verspricht eine unruhige Überfahrt. Frisch gestärkt lassen wir es wieder gemütlich angehen und fahren nach Avebury . Hier findet man einen Steinkreis mit einem Durchmesser von ca. 400m. Die Steine wurden vor rund 4.600 4.300 Jahren errichtet. Über ihren Sinn und Zweck rätseln die Forscher noch heute. Man kann die gesamte Anlage erlaufen und kommt an die riesigen Steine heran. Egal zu welchem Zweck diese Giganten aufgestellt wurden, die logistische Leistung die hier vollbracht wurde ist beeindruckend. Montag Am nächsten Morgen starten wir nach Bristol . Wir wollen bei „Boston Tea Party“ frühstücken und uns ein wenig die Stadt ansehen. Bristol ist ein wenig anstrengend denn hier sind wir währende der Woche in einer englischen Großstadt mit viel Verkehr. Unterhalb der Bristol Universität finden wir eine Filiale der Boston Tea Party und lassen es uns gut gehen. Von außen macht das Ladenlokal nicht viel her aber das Geheimnis liegt im Hinterhof. Hier befindet sich der „Garden“. Unsere Route führt Richtung Ilfracombe . Im Hafen dieser schönen Stadt nehmen wir einen Kaffee und können das geschäftige Treiben um uns herum genießen. Wobei es sich bei dem Treiben um Touristen handelt die versuchen einen Platz auf einem der Ausflugsbooten zu bekommen und oder sich durch die kleinen Geschäfte wühlen. Der Hafen von Ilfracombe wird von einer riesigen Statue des Künstlers Damien Hirst beherrscht. Die 20m hohe Statue mit dem Namen Verity (Warheit) zeigt eine Schwangere junge Frau mit Schwert und Wage den Symbolen für Legislative und Judikative. Der Körper der jungen Frau ist auf der rechten Seite geöffnet und bietet einen Einblick auf die inneren Organe und die Gebärmutter, Gunther von Hagen lässt grüßen. Noch schnell an Tintagel vorbei. Hier wurde der Sage nach King Arthur gezeugt. Neben dem Hotelkomplex mit dem bedeutungsvollen Namen „Camelot“ sieht man die Ruine der alten Burg. Da wir schon lange unterwegs sind und auch ein wenig getrödelt haben müssen wir schnell weiter. Wir brechen auf und fahren nach Saltash zum „The Cardinals Hatt“ wo wir diese Nacht verbringen werden. Da wir spät unterwegs sind müssen wir uns sputen um noch ein Abendessen zu bekommen. Das Hotel/Motel ist soweit ok. Wir haben ein Dreibettzimmer und der Preis passt. Der Namen des Hotels suggeriert mehr als das Hotel bieten kann. Es handelt sich bei dem Hotel um ein gut frequentiertes Hotel in dem sich während der Woche viele Monteure und Handlungsreisende einbuchen und am Wochenende Familienfeiern stattfinden. Dienstag Wir wollen am Strand frühstücken und brechen daher Morgens schnell auf. Unser Weg führt uns nach Newquay . Wir kommen etwas zu spät für ein Frühstück und kommen daher in den Genuss von „Scones with clotted cream and jam“ …. herrlich. Wir sitzen unterhalb von Jamie Olivers Lokal fifteen und lassen es uns gut gehen. Wie in den vergangenen Tagen ist das Wetter wieder super sonnig und die Temperaturen auch schon morgens bei 20° Grad. Von unserem Strandabschnitt können wir einen großen Gebäudekomplex sehen der unser Interesse weckt. Wie sich später herausstellt ein großes Spa Hotel der gehobenen Klasse. Am Nachmittag steuern wir das Wellington Hotel in Penzance an. Hierbei handelt es sich um die Kombination von Hotel und Pub ….. einfach schön. Für den Abend haben wir geplant den Sonnenuntergang in Land´s End zu verbringen und dabei Fish & Chips zu genießen. Leider wird daraus nichts, da das Visitorcenter von Land´s End eher als kleines Disneyland durchgehen würde und es hier keine Gastronomie mit dem gewünschten Fish & Chips gibt. Wir sind ziemlich enttäuscht von dem bunten Treiben an diesem Ort. Man spürt das Nachsaison ist und die meisten Verkaufsstände sind geschlossen. Wir genießen die Aussicht und fahren später zurück nach Penzance um auch dort noch schnell einen Abstecher zum Beach zu machen. Eine schönes Stück Erde in dem wir unterwegs sind. Zum Abendessen treffen wir uns im Hotelpub und genießen tolles Essen und gutes Bier. Hierzu werde ich separat ein paar Sätze schreiben. Meine beiden Freunde fahren später weiter um zum Hotel zu kommen und ich warte bis Hilfe am Pannenort eintrifft. Spät am Abend komme ich in meinem Hotel für diese Nacht an und kann völlig fertig kurz duschen und dann erst einmal schlafen. Donnerstag Nach dem Aufstehen sofort Kontakt mit dem ADAC aufgenommen und die Themen Leihwagen und Motorradtransport besprochen. Auf eine Rückreiseorganisation durch den Club verzichte ich denn am Vortag gab es mehr als nur ein Problem und ich möchte noch in diesem Monat nach Hause kommen. Eine lange Zeit vergeht bis ich endlich einen Leihwagen bekommen und weiter fahren kann. Wenigstens war mein Hotel in der letzten Nacht wirklich gut. The White Hart Hotel in St. Austell ist zu empfehlen. Sichtlich angetrunken Mädels sitzen auf dem Boden und daneben übergibt sich ein Betrunkener - Irgendwie normal in dieser Stadt. Wir kehren noch in einen Pub mit Livemusik ein und nehmen ein Bier. Auch hier das identische Bild, nahezu alle sind schon leicht bis schwer angetrunken und feiern zu der Musik.
Wir treffen uns am Fährterminal und nach einem kurzen „Hallo“ und der ersten Begutachtung von Michaels R1200GS Adventure checken wir ein. Schnell die Bikes verzurren dann geht es zu den Kabinen und nach einer Dusche treffen wir uns zur einer kleinen Abendrunde. Wir schauen uns das „Promenadendeck“ an und machen ein paar Fotos. Nach kurzer Zeit gehen wir auf unsere Kabinen und bereiten uns für den nächsten Tag vor. Gegen 22:00h beginnt die Überfahrt und am nächsten Morgen gegen 06:30h legen wir in Harwich an. Wie erwartet war die Überfahrt unruhig und im Verlaufe der Nacht wurde ich durch heftiges Schaukeln kurzzeitig wach. Ein Blick auf den Außenmonitor zeigte heftigen SeegangA
Sonntag Harwich empfängt uns mit einem zögerlichen Sonnenaufgang. Nun startet unsere Tour richtig. Erst einmal müssen wir uns an den Linksverkehr gewöhnen war erstaunlich schnell geht und nur selten zu kleineren Verwirrungen führt. Wir wählen eine Route in Richtung Turnbrige Wells. Dort wollen wir ein klassisches „English Breakfast“ einnehmen. Wir haben Glück in Trunbridge Wells ist an diesem Sonntag Food Fair. Die Geschäfte sind geöffnet und wir finden einen tollen Platz mitten im Geschehen um zu frühstücken. An diesem ersten Morgen bekommen wir sofort die englische Freundlichkeit und Offenheit mit. Die Bedienung ist sehr zuvorkommend bedient und kommen mit verschiedenen Leuten schnell ins Gespräch. Als Gesprächthemen bieten die Motorräder und unsere gplante Tour eine gute Grundlage.
Wir müssen noch eine Übernachtungsmöglichkeit für die erste Nacht finden und versuchen uns an B&B. Unser Ziel ist Bath das UNESCO Weltkulturerbe. Die Bauten sind beeindruckend und zeugen von der Größe Britanniens und den vergangen Tagen. Bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten haben wir unser erstes Aha-Erlebnis. Wir finden ein B&B das pro Person 99,-£ aufruft (als Sonderpreis, Regelpreis 153,-£). Online finden wir ein Apartment für 145,- £ pro Nacht und buchen es. An den kommenden Tage nehmen wir und vor immer wieder am Vorabend im Internet zu buchen. Nach kurzem suchen finden wir unser Apartment und können wenig Später zu Fuß in die Stadt starten. The Eastern Eye ist unser Ziel für diesen Abend. Ambiente und Küche sind sehr gut und wir lassen es uns schmecken. Nach dem Essen laufen wir noch ein wenig durch das nächtliche Bath und treffen auf viel junge Menschen die auf der Straße schlafen …. die Grenze zwischen Homeless, Backpackers und betrunkenen Kneipenbesuchern verschwimmt hier vollständig. Straßen und Plätze sind schmutzig.
Oberhalb des Lokals befindet sich die University of Bristol . Ein imponierendes Gebäude mit viel Ausstrahlung. Eine der Top 40 Universitäten weltweit. Gegründet 1876 als Ableger der University of London. Gleich unterhalb der Universität zwischen Uni und Boston Tea Party findet man ein Lokal von Starkoch Jeamie Oliver
Wenn man schon einmal in der Stadt ist sollte man die Clifton Suspension Bridge nicht vergessen. Erbaut in den Jahren 1836-1864 und mit einer Gesamtlänge von 412 m zeigt diese Brücke den technischen hohen Standard dieser Zeit. Derzeit erfolgen an der Brücke Sanierungsarbeiten die aber keine Beienträchtigungen mit sich bringen und somit können wir nach der Zahlung von 1,-£ ür die Überfahrt unsere Reise fortsetzen.
Von dort lassen wir uns entlang der Küste treiben …. für den Abend haben wir uns die Gegend um Land´s End als Ziel ausgesucht. Das Hotel ist bereits vorgebucht. Die Steilküste von Cornwall ist einfach ein Traum. Egal wo man anhält man findet immer schöne Buchten und viele Wanderwege.
Mittwoch Wir brechen nach dem Frühstück auf und fahren nach Mousehole einen kleinen Hafenstädtchen. Durch verwinkelte Gassen kommen wir auf einen Parkplatz an der Hafenmauer. Hier kann man noch eine urtypische kleine Hafenortschaft sehen. Von der Hafenmauer kann man in der näheren Umgebung ein großes Gebäude sehen welches wir uns noch kurz anschauen möchten. St. Michael´s Mount ist eine schöne Erscheinung und liegt auf einer kleinen Insel im Meer. Wir belassen es bei einem kleinen Fototermin und fahren weiter. Gegen 13:30h macht mein Motorrad ein paar Geräusche und kurze Zeit später stehe ich neben der Straße. Bei meiner Dicken ist die Kardanwelle abgerissen und das Bike lässt sich nur noch unter Mühen, mit teilweise blockiertem Hinterrad, über die Straße schieben. Was dann beginnt ist die unendliche Geschichte eines Pannenfalls in England.
Noch schnell zum Abschleppunternehmer und ein paar Sachen von meinem Bike holen und dann weiter nach Brighton . Hier treffe ich meine Freunde wieder. Brighton ist irgendwie enttäuschend wenn man an den Ruf dieses Seebades denkt. Kurz umschrieben zwischen „Kotze und Partypeople“ findet hier der Abend statt. Die Klamotten der Mädels sind in der Regel zwei Nummern zu klein und Röcke immer die berühmten 10 cm zu kurz. Es wird also viel fürs Auge geboten .An diesem Abend genießen wir endlich Fish & Chips. Im Regency Fish Restaurant können wir an Strandpromenade gut und lecker essen. Danach schauen wir uns ein wenig die Stadt an die Baustelle des neuen Aussichtsturms, die Überreste der alten Landungsbrücke und natürlich die neue Brücke mit ihren Bauten und das Riesenrad. Von der Strandpromenade aus geht es durch die Stadt. Viel Menschen sind unterwegs und auch schon ziemlich angetrunken. In den Hauseingängen und auf der Straße liegen wieder Menschen und schlafen …. Homeless???... Backpacker ??? …. Betrunkene???
Freitag Am nächsten Morgen trennen sich unsere Wege wieder. Ich muss nach Stansted und fliege von dort nach Köln. Meine beiden Freunde fahren nach Dover und kommen dann via Calais zu mir nach Wuppertal wo wir den letzten Abend gemeinsam verbringen werden. Erst einmal kommt noch eine kleine Fotorunde in Brighton … hier tritt der Las Vegas Effekt ein. Am Tage ohne Beleuchtung wirkt die Stadt trist und auch ein wenig abgerockt. Trotzdem hat diese Stadt immer noch ihren Charme und eine gewisse Ausstrahlung. Das altehrwürdige Seebad ist allerdings zu einer Partymeile alla Ballermann oder Lloret de Mar verkommen. Die Anreise nach Stansted ist ereignislos und ich komme gut durch. Ich kann einer der Umgehungsstraßen von London nehmen und komme somit auch noch aus der Ferne in den Genuss der Londoner Skyline. Hier wird auf Teufel komm raus gebaut … ein Ballett von Kränen tanzt zwischen den zum Teil futuristischen Gebäuden. Cornwall hat uns alle tief beeindruckt. Wir werden wiederkommen und vor allem auch viel mehr in die Tiefe gehen was Sehenswürdigkeiten und Kultur angeht. Die Menschen vor Ort waren einfach super. Wir sind immer schnell ins Gespräch gekommen und viele Engländer hatten sichtlich Spaß daran das wir mit unseren Motorrädern unterwegs waren. Die Preise in England sind schon anders. Man kann fast sagen das Dinge die bei uns 1,-€ kosten in England 1,- £ kosten. Die Standards bei den Hotels sind auch ein wenig gewöhnungsbedürftig und die Preise nach deutschen Maßstäben hoch. Was mit meinem Motorrad ist kann ich derzeit noch nicht sagen. Aber sobald sie wieder zu Hause ist wird sie repariert.
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